Empfehlenswerte Unterhaltung dreierlei Art

Auch wenn mein täglicher Medienkonsum inzwischen zum größten Teil aus Podcasts und Blogs gespeist ist, möchte ich heute drei “klassisch” präsentierte Unterhaltungsstücke empfehlen, die mich in letzter Zeit überaus positiv überrascht und begeistert haben.

Beginnen möchte ich mit dem autobiographisch inspirierten Roman Sitzen vier Polen im Auto von Alexandra Tobor, der beschreibt, wie ein junges Mädchen mit ihrerer Familie aus dem sozialistischen Polen in die vermeintliche Wunderwelt der BRD auswandert. Klingt erst mal nach wenig interessanter Schulunterrichtslektüre, ist aber so voll von liebevollem Gebrauch der deutschen Sprache und sehr ungewöhnlichen, aber immer den Kern der Sache treffenden Wortbildern sowie so völlig unerwarteten Pointen, dass ich im Spaßbad, wo ich einen Großteil des Buches las, mehrmals laut auflachte. Wer der Autorin einmal beim live formulieren zuhören möchte, dem sei der Podcast Die (neue) Wrintheit mit @holgi empfohlen, in dem sie aus der Besenkammer skypend gemeinsam mit Holgi an die beiden gestellte Fragen beantwortet.

In den Kinofilm Nachtzug nach Lissabon verschlug es uns vor einigen Wochen völlig ungeplant, da der seit langem geplante Theaterbesuch aufgrund zu wenig verkaufter Karten leider ausfiel und uns nur wenige Minuten blieben, uns im nahe gelegenen Kino zwischen ‘Hitchcock’, ‘Die Jagd’ und besagtem Nachtzug nach Lissabon zu entscheiden. Auf die vor einiger Zeit auf Twitter von @frauenfuss geäußerte Empfehlung hin wählten wir letzteren und wurden mit einem Film voller wunderbar agierender Schauspieler belohnt. Besonders angenehm fand ich, dass der Film einem keine laute Botschaft aufzwang, was die sehr dramatische Geschichte durchaus zugelassen hätte, sondern einfach Personen, ihre Taten und Beziehungen präsentierte und dem Zuschauer die Wertung überließ. Zauberhaft war der Moment nach dem Ende des Abspanns, als der letzte Ton im Kino verklang, alle ruhig sitzenblieben und erst dann leise gemurmelte Gespräche einsetzten. In meiner Wahrnehmung hötte frenetischer Jubel dem Film keinen größeren Respekt zollen können.

Als Familienvater sind völlig freie Abende ja eine wertvolle Seltenheit, um so mehr freute ich mich darauf, den heutigen Abend mit einer halben Schachtel After Eight, Holunderbionade und dem dritten Craig-Bond auf Blu-Ray zu verbringen. Zu Recht: James Bond: Skyfall gelingt es, zugleich ein sehr moderner Bond zu sein und gleichzeitig einen Bogen zu den allerersten Bondfilmen zu schlagen, der ganz und gar fantastisch gelingt. Auch wenn ich bei einigen arg unrealistischen Computerhackbeschreibungen schmerzhaft zusammenzuckte (‘Security through obscurity’ - ORLY!?), war der Film doch ein Genuß und nicht nur für Bond-Fans ein Must-See. Danke an @holgi für die Empfelung in der letzten Folge des NSFW-Podcasts!

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